Abgeschlossene Agenda-Gruppen

Einige AgendaGruppen habe ihre Projektideen bereits erfolgreich umgesetzt oder haben aus anderen Gründen ihre Arbeiten beendet. Hier gibt es einen Überblick zu den abgeschlossenen AgendaGruppen.

 

 

Agenda-Gruppe „Grätzlsitz“

Der Elisabethplatz ist ein wichtiger Ort im Grätzl. Das haben auch zwei Bewohner erkannt, die im Jahr 2021 das Pilot Projekt „Grätzlsitz“ am Elisabethplatz entwickelt haben. Es handelt sich um ein Verleihsystem von mobilen Klappmöbel. Das Prinzip funktioniert ähnlich wie die City-Bikes. Bei Bedarf können sich Interessierte einen Grätzsitz beim Kooperationspartner „Obsthunger“ am Elisabethplatz ausleihen und ihn auf dem Platz aufstellen. Wird er nicht mehr benötigt, wird er wieder zurückgebracht.
Ziel war, den öffentlichen Raum frei nach den eigenen Bedürfnissen zu nutzen und die Teilnahme am öffentlichen Leben zu stärken. Öffentliche Flächen sollten wieder mehr und anders genutzt werden.

Vom Start während der Pandemie als Agenda-Pilotprojekt hat sich Grätzlsitz zu einer ausgereiften (Business-) Idee weiterentwickelt. Die Agenda hat hier ermöglicht, Erfahrungen zu sammeln, Dinge auszuprobieren, Akteur*innen kennenzulernen und hat schlussendlich als Art „Sprungbrett“ fungiert. Seit Juli 2023 steht nun eine digitale Verleihstation im 6. Bezirk im Richard-Wagner-Park, geplant ist, weitere Standorte zu bespielen bzw. zu „besitzen“.

 

Begegnungen in Sprache

Unter diesem Motto lasen Menschen aus verschiedenen Erdteilen in ihrer Muttersprache ihre Lieblingsliteratur.

Die Agenda-Gruppe organisierte Lese- und Literaturabende, die Brücken zwischen verschiedenen Sprachen schlugen, die auf der Wieden gesprochen werden. Eine oder zwei Sprachen bildeten den Mittelpunkt jedes Leseabends. Die ausgewählten Texte wurden in Originalsprache gelesen und in deutscher Übersetzung bzw. inhaltlicher Zusammenfassung vorgetragen. Die noch fremde Sprache wurde manchmal auch in ihrer Schriftlichkeit dargestellt. Bei "Begegnungen in Sprache" konnten die vielen auf der Wieden gesprochenen Sprachen in einem sehr persönlichen Rahmen erlebt werden.

 

 

Medea – Frauen.Info.Corner

Medea stand für ein niederschwelliges Beratungs- und Informationsangebot von Frauen für Frauen auf der Wieden. Durch Zentralisierungsmaßnahmen verschwand das im 4. Bezirk ansässige Informations- und Beratungsangebot für Frauen. Dieser Mangel wurde von einer Gruppe engagierter Wiednerinnen zum Anlass genommen ein niederschwelliges lokales Beratungsangebot von Frauen für Frauen zu etablieren. Neben der Beratung durch Expertinnen der Bereiche Gesundheit, Recht und Arbeitsrecht organisierte die Agenda-Gruppe regelmäßig Frauencafés zu verschiedenen Themen wie zB "Gewalt gegen Frauen", Buchvorstellung "Am Anfang war ich sehr verliebt", "Burnourt", „Kinderbetreuungsgeld", und einige mehr.

 

 

KiMP – Kind-Mama-Papa-Menü


KiMP setzte sich für qualitativ hochwertiges und gleichzeitig leistbares Essensangebot in eltern- und kinderfreundlicher Atmosphäre ein. Lokale des 4. Bezirks wurden ermutigt, durch die Umsetzung bestimmter Maßnahmen das Leben von Kindern und Menschen mit Kindern zu erleichtern. Diese Maßnahmen sollten sich leicht und rasch umsetzen lassen. Eine Rampe am Eingang beispielsweise, Wickeltische auf Frauen- und Männer-WCs oder eine Spielkiste mit Papier und Buntstiften für eine kindgerechte Umgebung.
Auch gesunde, günstige Gerichte aus kontrolliertem Anbau waren KiMP ein Anliegen. Neben ein bis zwei Gerichten in familienfreundlicher Atmosphäre strebte die Agenda-Gruppe eine take-away Variante an, um vor allem berufstätigen Väter und Mütter zu entlasten und gleichzeitig die Vereinbarkeit von Familie und beruflicher Entwicklung im Grätzl zu verbessern. Diese Angebote sollten eine noch offene Nische im Lokalangebot des Bezirks füllen. Lokale, die diesen Kriterien großteils gerecht wurden, erhielten das exquisite KiMP-Logo. Dazu gehörten das Café Resselpark, das Point of Sale und das Kunsthallencafé.

 

Hoch die neue Neugasse!

 

BewohnerInnen und Geschäftsleute der Großen Neugasse entwickelten gemeinsam aus der lebhaften Geschichte dieser Straße heraus eine Vision für die Zukunft des Straßenraums. Die Frage war, welche Qualitäten die Große Neugasse in Zukunft bieten könnte. Mittlerweile ist die Gasse grüner und ruhiger. Auf Basis von historischen Recherchen zur Geschichte der Großen Neugasse bis 1950 lud die AgendaGruppe zu zwei historischen Straßenspaziergängen mit AnrainerInnen und InteressentInnen. Bei einer Dialogveranstaltung mit AnrainerInnen und VertreterInnen aus Politik und Verwaltung diskutierte die Gruppe Gestaltungsüberlegungen für die Große Neugasse und erarbeitetete ein Gestaltungskonzept, das auf die historische Nutzung der Kegelbahnen in diesem Grätzl Bezug nahm.

Im Jahr 2008 wurden die Baumaßnahmen zur Umgestaltung der Kreuzung Große Neugasse und Schäffergasse abgeschlossen. Im Zentrum der Kreuzung wurden mit Hilfe des Streetprint-Verfahrens neun Kegelpunkte markiert, die einen Bezug zur Geschichte der Gasse herstellen, in der es etliche Gasthäuser mit Kegelbahnen gab. Die Kegelmarkierungen wurden bei Sommer- und Grätzelfesten eifrig von AnrainerInnen bespielt.

Das Projekt der AgendaGruppe wurde als eines der Leitbild-Pilotprojekte im Bezirk durch die Leitbildgruppe begleitet.

 

Planquadrat neu


Der Verein des Planquadrats existiert seit über 30 Jahren; er ist in Wien noch immer der einzige Hofverein für einen öffentlichen Freiraum. Die Obfrau des Vereins ging mit Ende 2008 in Pension. Dies war Anlass für eine Neubesetzung des Vorstands und prinzipielle Überlegungen zur Art der Weiterführung des Vereins. Außerdem war die Anzahl der aktiven Mitglieder im Gegensatz zu den passiven verschwindend gering.

Die Agenda-Gruppe beschäftigte sich intensiv mit der Frage „Wie kann eine dauerhafte Vereinsstruktur etabliert werden, die nicht an einzelnen Personen hängt?“ Sie organsierten einen Info-Nachmittag und ein Nachbarschaftsfest im Planquadrat-Garten, aktivierten Mitglieder, die sich für die Vereinsaufgaben engagieren und strukturierten den Vorstand neu.

 

Grünraum statt Verkehrshölle

SchülerInnen, Eltern und LehrerInnen des Gymnasiums am Wiedner Gürtel bemühten sich um eine Umgestaltung des Schulvorplatzes. Im unwirtlichen Gürtelraum vor der Schule wurden Akzente für einen Treffpunkt und Kommunikationsort gesetzt.

Mit Unterstützung der MA 28 und der Bezirksvorstehung und unter Anleitung der Agenda-Gruppe wurden Ende März 2006 vier Bänke und ein Tisch sowie drei Mistkübel vor der Schule aufgestellt. Kurz darauf folgte die Änderung der Vorrangregelung an der Kreuzung Radeckgasse und Nebenfahrbahn des Gürtels. Dadurch konnte der Durchzugsverkehr direkt vor der Schule verlangsamt werden. Danach wurden verschiedene Versuche unternommen, den Schulvorplatz umfassend zu gestalten. Diese sind aber leider an verkehrsorganisatorischen Vorgaben und aus Kostengründen gescheitert. Schließlich gelang es aber, eine Bewilligung für das Aufstellen von Pflanztrögen im Bereich vor der Sitzecke zu erreichen, um zumindest einen optischen Schutz vor dem schnellen Gürtelverkehr herzustellen. Die Bepflanzung und Pflege erfolgte durch SchülerInnen des Wiedner Gymnasiums und wurde von Bezirk und den Wiener Stadtgärten unterstützt.

 

 

St. Elisabeth-Viertel

Die AgendaGruppe „St. Elisabeth-Viertel“ engagierte sich für eine Belebung des Grätzls rund um die Kirche. Den Beginn setzte sie mit künstlerischen Initiativen im öffentlichen Raum. Jährliche Vernissagen an der Theresianummauer sorgten für Aufmerksamkeit und Austausch.

Auch die Gestaltung des Viertels, die Vernetzung mit anderen Kulturinstitutionen sowie die Belebung von leer stehenden Erdgeschosslokalen standen auf der Liste der Vorhaben. Die AgendaGruppe setzte zahlreiche kulturelle Akzente im öffentlichen Raum und organisierte kulturelle Veranstaltungen. Die Belebung des Grätzls durch Kunst und Kultur sollte sich positiv auf die lokale Wirtschaft und die Nutzung von aktuell leer stehenden Erdgeschoßlokalen auswirken. Auch die Gestaltung des öffentlichen Raums sowie die Verbesserung der Verkehrssituation waren der Gruppe ein Anliegen.

 

Montessori Initiative


Die Montessori-Pädagogik ist ein Ansatz, bei dem das Kind im Mittelpunkt steht und der auf dem Respekt vor der Persönlichkeit des Kindes und dem Vertrauen in seine Fähigkeiten aufbaut. Eine Gruppe von Eltern und Montessori-PädagogInnen setzte sich dafür ein, dass Kindern auf der Wieden durch diese kinderzentrierte Pädagogik optimale Voraussetzungen für die Entfaltung ihrer Persönlichkeit finden.

Die AgendaGruppe knüpfte ein Montessori-Netzwerk auf der Wieden, betrieb Öffentlichkeitsarbeit für ihr Vorhaben und begab sich auf die Suche nach Räumlichkeiten für eine Schule. Nach länger Suche wurde die Gruppe fündig. Im September 1010 startete die Montessori-Schule im Heiligenkreuzerhof im 1. Bezirk.

Die Schule setzt das pädagogische Konzept von Maria Montessori modellhaft um und ist für die Kinder ein Ort, an dem diese als Menschen respektiert werden und sich ihren Anlagen entsprechend optimal entwickeln können. Weitere Informationen gibt es hier: www.mi4.at

 

Gehsteig-Guerrilleros

  

Erobern wir den Gehsteig! Der Gehsteig besitzt ein großes Potenzial für Erholung und Kommunikation. Nutze es! Probieren wir Möglichkeiten für das draußen Sitzen aus!
Die AgendaGruppe Gehsteig-Guerrilleros setzte sich für die Förderung der Gehsteignutzung ein. Sie bespielten ein Gassenlokal in der Großen Neugasse für ihre studentischen Architekturarbeiten. Der Gehsteig davor diente als Aufenthalts- und Kommunikationsbereich. Laut Straßenverkehrsordnung ist jede Nutzung des Gehsteigs abseits des Fußgängerverkehrs strafbar und somit bewilligungspflichtig. Die Gehsteig-Guerilleros bemühten sich um die Belebung des öffentlichen Raumes ohne bürokratische Hürden. Ein Sessel wird vor die Tür gestellt, man kommt mit Menschen ins Gespräch, lenkt dadurch Aufmerksamkeit auf das Thema und weckt das Bedürfnis zur Nachahmung. Nähere Infos gibt es hier: www.gehsteigguerrilleros.net

 

Miteinander auf der Wieden

Die Agenda-Gruppe „Miteinander auf der Wieden“ setzte sich für ein Vielfältiges Miteinander im Bezirk und vor allem unter den NachbarInnen ein. Die Idee dahinter war es, das Ankommen und das Miteinander von neuen Menschen in Wien und im Bezirk durch verschiedene Aktionen zu erleichtern. Die Agenda-Gruppe setzte sich sowohl aus Privatpersonen aus dem Bezirk, als auch aus verschiedenen Initiativen und Vereinen zusammen, welche im Bereich Flucht und Integration tätig sind.

 

 

Abgeschlossene Agenda-Kooperationsprojekte:

   

 

Unser Bau – unsere Umwelt

Dieses Kooperationsprojekt setzte sich zum Ziel, das Umweltbewusstsein im Gemeindebau zu fördern. Die allgemeine Unzufriedenheit der MieterInnen im Gemeindebau in der Schelleingasse 9-15 mit der Situation rund um die Müllabschaffung sowie das geringe Wissen der MieterInnen über die individuellen Handlungsmöglichkeiten im Umweltbereich (z.B. in den Bereichen Heizen, Beleuchtung, Warmwasser) waren Ausgangspunkt für das Pilotprojekt zur Förderung des Umweltbewusstseins in dieser Wohnhausanlage.
In Kooperation mit ExpertInnen von der Umweltberatung, dem Klimabündnis Österreich, der MA 48 – Abfallwirtschaft, Wohnpartner, die Bezirkvorstehung Wieden und der AgendaWieden wurden BewohnerInnen des Gemeindebaus zu „UmweltexpertInnen“ ausgebildet, die ihr Wissen dann an andere interessierte BewohnerInnen im Rahmen von Workshops zu Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen weitergegeben haben und so zu Multiplikatoren des Umweltwissens wurden.

 

Innenhof-Umgestaltung Karolinengasse

Bei diesem Kooperationsprojekt wurde die Hausgemeinschaft eines Innenhofs im Rahmen eines Pilotprojektes bei der Begrünung bzw. Umgestaltung des Innenhofs begleitet. Das Agenda-Team moderierte gemeinsam mit der Gebietsbetreuung eine Hausversammlung zum Thema Innenhof-Umgestaltung. In zwei Planungsworkshops wurden die Wünsche der Hausgemeinschaft in einen Plan skizziert. Bei einem gemeinsamen Bautag im Jahr 2011 wurde kräftig Hand angelegt, es wurden Beerensträucher gesetzt, Blumenzwiebeln gesteckt, Pflanztröge für die Frühjahrsbepflanzung vorbereitet und die Sandkiste erneuert. Die Erfahrungen dieses Projekts wurden in einem Leitfaden zur Innenhofbegrünung und -umgestaltung zusammengefasst und sollen zur Nachahmung anregen.

 

viertel4-Plattform

Diese Plattform entstand aus dem Projekt viertel4. Viertel4 wollte das Grätzl rund um die alte Heumühle beleben. Ein Ergebnis des Projekts war, dass sich Netzwerke, vorwiegend zwischen Geschäftsleuten, gebildet haben. Mittlerweile finden in diesem Grätzl viele Aktivitäten statt. Im Rahmen der AgendaWieden trafen sich vierteljährlich VertreterInnen der Geschäftleute, der Bezirksvorstehung und das Agenda-Team. Die Kooperation wurde inzwischen auch auf andere Grätzl der Wieden ausgedehnt. Die Plattform diente der Vernetzung, der Koordination mit der Bezirksvertretung und der Kooperation zwischen den einzelnen Grätzlnetzwerken.


Kontakt

Agenda Wieden
info@agendawieden.at
01/585 33 90-18