09.11.2023 / Agenda Wieden

60Plus Grätzlspaziergang im Freihausviertel: Gemeinsam für ein altersfreundliches Viertel

Mitte Oktober lud die Agenda-Gruppe "Begegnung im Freihausviertel zu einem Spaziergang ein, der darauf abzielte, die Altersfreundlichkeit des Viertels zu überprüfen. Die Gruppe wurde von engagierten Mobilitäts-Scouts und interessierten Bewohner*innen begleitet.

 

Während dieses Spaziergangs nahmen wir uns die Zeit, sämtliche Straßenzüge vom Kühnplatz bis hin zum Amtshaus an der Favoritenstraße und dem Mozartplatz genau unter die Lupe zu nehmen. Dabei sammelten wir Verbesserungsvorschläge, die anschließend an die verantwortlichen Stellen im Bezirk weitergeleitet werden. Denn eine barrierefreie und altersfreundliche Gestaltung des öffentlichen Raums erleichtert nicht nur den Alltag der Senior*innen, sondern alle Altersgruppen werden davon profitieren.

 

Die Bezirksvorsteherin Lea Halbwidl eröffnete den Spaziergang und brachte ihre Erfahrungen ein. Nach einer Einführung von Ewald Muzler und den Mobilitäts-Scouts begann unsere Erkundungstour, die uns vom Kühnplatz über die Pressgasse, weiter zum Wiedner Stern und dem Amtshaus bis hin zum Mozartplatz führte. Alle Teilnehmer*innen erhielten einen Fragebogen mit einer umfassenden Checkliste zur Altersfreundlichkeit des öffentlichen Raums.

 

Wir untersuchten unterschiedliche Aspekte, von der Barrierefreiheit im Straßenverkehr bis zur Beschaffenheit der Gehsteige, und prüften das Vorhandensein von Sitzmöglichkeiten und Begrünung. Wir maßen Gehsteigbreiten und sammelten Verbesserungsvorschläge, die nach der genauen Auswertung an die zuständigen Behörden im Bezirk weitergegeben werden.

 

Hier sind einige unserer ersten Erkenntnisse. Das Freihausviertel erweist sich insgesamt als barrierefreundliches und attraktives Grätzl. Dennoch gibt es an einigen Stellen Verbesserungsbedarf:

 

  • In einigen Bereichen fehlen Sitzgelegenheiten zum Verweilen. Eine altersfreundliche Gestaltung sieht vor, dass alle 100 Meter Sitzmöglichkeiten vorhanden sein sollten. Eine mögliche Lösung wäre die Umwandlung eines Parkplatzes in eine Sitzgelegenheit.
  • Die Gehsteige in Mühlgasse von der Schikanedergasse bis zur Pressgasse sind sehr schmal, teilweise nur 110 cm breit. An einer Stelle befindet sich ein Elektrokasten auf dem schmalen Gehsteig, wodurch die Restbreite auf gerade mal 94 cm schrumpft.
  • Schrägparker ragen teilweise in den Gehsteig hinein.
  • Es sind nur wenige Wasserspender entlang der Route zu finden.
  • Am Kühnplatz könnte eine öffentliche WC-Anlage, beispielsweise ein Öklo, hilfreich sein.
  • Infoschilder würden die Orientierung erleichtern, insbesondere am Kühnplatz, um den Weg zum Naschmarkt und zur nächsten öffentlichen WC-Anlage anzuzeigen.
  • Entlang der gesamten Route stehen immer wieder Verkehrsschilder am Gehsteig, die potenzielle Stolperfallen darstellen.
  • Baustellen sind oft nicht barrierefreundlich abgegrenzt.
  • Die Idee, den Bereich vor der Pressgasse 3 in einen Gehsteig umzuwandeln, anstatt ihn als Parkplatz zu nutzen, würde die Durchgängigkeit verbessern.
  • Die Straßenzüge zwischen Wiedner Haupstraße und Amtshaus und weiter zum Mozartplatz bieten nur wenig Schatten.
  • Der Mozartplatz selbst ist mit Palmen begrünt, die jedoch ebenfalls nur begrenzten Schatten bieten.

 

Die Agenda-Gruppe "Begegnung im Freihausviertel" ist derzeit damit beschäftigt, den Spaziergang und die gesammelten Fragebögen auszuwerten. Die Ergebnisse werden in Kürze an die Bezirkspolitik überreicht, um gemeinsam an einer noch altersfreundlicheren Gestaltung des Viertels zu arbeiten.