Grüne Visionen und Soziale Projekte: Ein inspirierender Ausflug nach Bad Vöslau
Ein Ausflug nach Bad Vöslau
Wer hätte gedacht, dass Bad Vöslau noch mehr zu bieten hat als seine berühmten Thermalquellen? Die Agenda-Gruppen „Begegnung im Freihausviertel“, gemeinsam mit Mitgliedern der Gruppen „Raum-fair-teilen“ und „KAESCH“ machten sich am 20. Juni 2024 auf den Weg, die Stadtgemeinde zu erkunden, die kürzlich den „Erdreich-Preis für nachhaltige Boden- und Flächennutzung“ gewonnen hatte. Die Mission: herausfinden, wie Bad Vöslau Nachhaltigkeit und Gemeinschaft verbindet und welche Erkenntnisse die Agenda-Gruppen für die Wieden daraus ziehen können.
Grüne Visionen und große Pläne:
Schon beim Empfang im Rathaus wurde deutlich, dass Bad Vöslau große Pläne hat. Stadtplaner Martin Reller präsentierte die Umgestaltungspläne des Ortszentrums, deren Grundlage bereits 2007 unter Beteiligung von Bürger*innen und der TU Wien geschaffen wurde. Ein Masterplan für die räumliche und strategische Entwicklung der Innenstadt entstand.
Der ehemals triste, vollversiegelte Parkplatz vor dem Schloss wurde bereits umgestaltet und ist heute ein großzügiger Platz mit Bäumen, Staudenbeeten und Sitzelementen. Der versickerungsoffene Pflasterbelag, gebaut nach dem Schwammstadt-Prinzip, verbessert die Wasseraufnahme und leitet das Regenwasser gefiltert zu den Bäumen. So wird deren Gesundheit und Wachstum gefördert.Die Baumwurzeln haben mehr Platz und werden besser mit Wasser versorgt als in herkömmlichen Baumgruben.
Die Stadtgemeinde legt großen Wert auf nachhaltige Mobilität. Deshalb wird die zentrale Straße zwischen Schlossplatz und Thermalbad umgestaltet, um einen Fahrradweg zu integrieren. Zusätzlich werden in der Mitte der Straße Bäume gepflanzt, um das Klima zu verbessern. Breitere Gehsteige und neue Sitzmöglichkeiten sollen das Zufußgehen und den Aufenthalt im Stadtzentrum attraktiver gestalten.
Mobilität mit Herz:
Eines der Highlights für die Agenda-Gruppen war das Projekt „Radeln ohne Alter“. Hier können ältere Menschen und Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, kostenlos mit einer Rikscha durch die Stadt fahren und frische Luft schnappen. Möglich machen das viele engagierte Freiwillige und die Unterstützung der Stadt. Eine tolle Idee, die zeigt, wie Gemeinschaft und Mobilität Hand in Hand gehen können.
Soziales Engagement:
Stadträtin Anita Tretthann führte die Gruppe durch den Schlosspark und berichtete dabei von den vielfältigen sozialen Projekten der Stadt. Besonders herausgestochen ist das „Café Erinnern statt Vergessen“, ein Treffpunkt für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen. Hier wird gespielt, gelacht und sich ausgetauscht – ein echtes Herzstück der Gemeinschaft.
Ein neues Quartier entsteht:
Das Stadtentwicklungsprojekt „Stadtquartier Nord“ hat es in sich. Auf dem Gelände der ehemaligen Abfüllanlagen von Ottakringer und der ehemaligen Kammgarnfabrik entsteht ein moderner, grüner Stadtteil. Die aktuelle Ausstellung der Entwurfspläne zeigt einen grünen, autofreien Stadtteil, mit dem Fokus auf Entsiegelung, nachhaltigem Bauen und sozialer Infrastruktur. 250 neue Bäume, begrünte Dachflächen und ein durchgehendes Wegenetz für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen sind nur einige der Highlights dieses visionären Projekts.
Ein inspirierender Tag:
Unsere Exkursion nach Bad Vöslau war voller inspirierender Eindrücke und wertvoller Erkenntnisse. Die Kombination aus Nachhaltigkeit, sozialem Engagement und aktiver Bürger*innenbeteiligung hat uns tief beeindruckt. Vielleicht lässt sich der ein oder andere Ansatz auch mit nach Wieden nehmen.