Baumspaziergang: Naturdenkmäler (und manch andere Entdeckung) im Freihausviertel
Was verbindet einen acht Meter hohen Kirschlorbeer, eine 300 Jahre alte Esche, eine riesige Ulme und zwei schöne Baumhaseln? Erstens: Es handelt sich bei allen um Bäume (zugegeben, das war sehr leicht). Zweitens: Sie stehen alle auf der Wieden (auch das ist naheliegend bei unserem Blog). Und drittens: sie sind alle als Naturdenkmäler geschützt. Der letzte dieser drei gemeinsamen Nenner motivierte die Agenda-Gruppe „Begegnung im Freihausviertel“ nachzuforschen und einen Baumspaziergang zu organisieren.
Gesagt, getan, möchte man meinen, doch die Herausforderung bei diesem Unterfangen liegt im Detail. Drei der vier genannten Bäume stehen nämlich in Innenhöfen, die für die Allgemeinheit in der Regel nicht zugänglich sind. So etwas lässt die erfahrenen Nachbarschafts-Aktivist*innen der Freihausviertel-Gruppe aber nicht abhalten. Anläuten, mit Bewohner*innen ins Gespräch kommen, das Vorhaben vorstellen, Infos einholen und neue Kontakte knüpfen stand während der Vorbereitung auf dem Programm.
Das Ergebnis dieser intensiven Vorbereitung ließ sich dann im Rahmen des Spaziergangs erleben. Rund 20 Menschen, die der Einladung gefolgt waren, konnten die besagten Innenhöfe betreten und die Naturdenkmäler besichtigen. Die als Gesprächspartner gewonnenen Bewohner*innen bzw. Hausbesitzer*innen berichteten über ihre natürlichen Nachbarn und Wohnhäuser, unterstützt von fachlichen Einblicken durch Landschaftsplaner Michl Mellauner. So lernten wir etwa über die Verwandtschaft der Esche mit der Olive (die sich auch im wunderschönen alten Holz zeigt), die Bedrohungen für Esche und Ulme durch Pilzerkrankungen und die kleinasiatische Herkunft des als Zierstrauch weit verbreiteten Kirschlorbeers (einem Steinobstgewächs).
Und abschließend möchte ich, mehr augenzwinkernd als inhaltlich sinnvoll, noch eine weitere Frage nach gemeinsamen Nennern stellen: Was verbindet den Wiener Bürgermeister Hanns vom Thau (16. Jhdt), den Götterbaum und das Planquadrat? Ihre Großartigtkeit? Darüber möchte ich kein Urteil sprechen, aber jedenfalls hätten Sie auch zu diesen mehr erfahren können beim erwähnten Spaziergang! Sie sehen schon, von der Agenda-Gruppe „Begegnung im Freihausviertel“ organisierte Rundgänge erlauben ein tiefes Eintauchen und Erkunden der eigenen Stadt – vielleicht sind Sie ja beim nächsten Mal auch dabei?