Von Altbewährtem und Neuerprobtem – oder wie die Agenda-Gruppe „Begegnung im Freihausviertel“ der Corona-Krise trotzt
Wenn es in unserem Agenda-Bezirk so etwas gibt wie „Urgesteine“, die schon wirklich viel im Laufe ihres Engagements erlebt haben, dann sind es die Mitglieder der Agenda-Gruppe „Begegnung im Freihausviertel“. Doch selbst für diese seit 12 Jahren kontinuierlich tätige Gruppe ist die Corona-Krise eine Herausforderung. Aber, wo Herausforderungen, da Chancen: sie wären nicht die „Freihausviertler*innen“ – über Bezirksgrenzen hinaus bekannt - wenn sie nicht auch in dieser Krise ihr verlässliches Engagement fortsetzen und weiterentwickeln würden. Und wenn sie uns einen humoristischen Vergleich erlauben: „Wir befinden uns im Jahre 2020 n.Ch. Ganz Wien ist vom Coronavirus besetzt... Ganz Wien? Nein! Ein von unbeugsamen Agenda-Aktiven bevölkertes Grätzl hört nicht auf, dem Eindringling Widerstand zu leisten.“ Nun genug der Späße, damit wir zum konkreten Inhalt dieses Berichts kommen.
Der erste Lockdown machte der Gruppe so richtig einen Strich durch die Rechnung: der Kalender fürs Frühjahr war gut gefüllt mit geplanten Aktionen. Klassiker wie das Blumenpflanzen oder Singen am Kühnplatz mussten ebenso abgesagt werden wie die neue Idee, den Tag des Baumes zu feiern. So blieb der Gruppe zunächst nur, telefonisch Kontakte zu pflegen und sich und andere so zu unterstützen.
Im Sommer konnte dann endlich ein lang geplanter Ausflug nach Krems stattfinden, und im Herbst blieben die Freihausviertler*innen flexibel und aktiv. Altbewährtes wurde an Corona-Vorsichtsmaßnahmen angepasst: der im Herbst übliche Themenspaziergang im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche fand mit umfangreichem Hygienekonzept statt und auch die Weihnachtskrippe am Kühnplatz wurde vor kurzem mit Masken und Abstand aufgebaut. Neben Altbewährtem wurde auch Neues erprobt: eine für Ende September geplante Podiumsdiskussion zur Wiener Gemeinderats- und Bezirkswahl wurde kurzfristig auf online verlegt, und funktionierte zur Überraschung der meisten ausgesprochen gut. So konnten sogar neue Teilnehmer*innen gewonnen werden, die das Online-Angebot sehr attraktiv fanden.
Sich nicht unterbekommen lassen und neues ausprobieren, das haben die „Freihausvierlter*innen“ dieses Jahr bewiesen, und wir sind uns sicher, dass sie das auch in den nächsten unsicheren Monaten tun werden. Mit ihren Aktivitäten leisten sie einen Beitrag zum gesellschaftlichen Dialog und zur Begegnung - besonders in schwierigen Zeiten ausgesprochen wichtig.